Gespann(tes) Finale in Heide/Schleswig Holstein
Genügend Spannung gab es schon im Vorfeld der letzten Läufe. So wurden die Endläufe zum DMV Gespanntrial Championat und zur DMV Speedtrial Challenge, die im Erzgebirge stattfinden sollten, kurzfristig, coronabedingt, abgesagt. Hatte das Organisationsteam bisher allen Widrigkeiten zum Trotz die Meisterschaft für die Gespanntrialer durchführen können, so schien das schlagartige Ende gekommen zu sein. Wo bestand noch die Möglichkeit in weniger als zwei Wochen ein geeignetes Gelände zu finden und vor allem eine Genehmigung zu bekommen? Dank des unermüdlichen Einsatzes von Winfried Gaida und nicht zuletzt des 1. Vorsitzenden des Heider Trialclubs Werner Thießen, gelang es innerhalb kürzester Zeit alle erforderlichen Genehmigungen zu bekommen.
So konnten die "3Rad Kletterer" dann entspannt Richtung Schleswig Holstein reisen, um weitere Punkte für die Meisterschaft zu sammeln. Das Gelände birgt die Möglichkeit weitestgehend auf künstliche Hindernisse zu verzichten. Die Sektionsbauer nutzten also die Gegebenheiten und schufen weitestgehend Sektionen, die auf der Geländetopographie beruhten. Die Teilnehmer freute es, denn Schwierigkeiten gab es auch so genug und es muss ja nicht immer Beton sein, der sich den Gespannen in den Weg stellt.
Harald dirigiert das Aufwärmtraining
- -
Bereits am Samstag lieferten sich in der "Pokal-Klasse" Werner Stahl/Wenzel Brunner erwartungsgemäß einen heißen Kampf mit Winfried Gaida und seinem Co Rouven Gouldager. In der "Cup-Klasse" gingen als Einzige Jens Wulf und Gina Staack an den Start. Obwohl ihnen der Klassensieg von vornherein nicht zu nehmen war, kämpften sie mit vollem Einsatz um jeden Punkt. Die Cousins Fabius und Jonas Alterbaum zogen in der "Trophy-Klasse" souverän und nahezu fehlerfrei ihre Runden.
- - Alle Fotos: Stephanie Hofmann
Für den Sonntag wurden die Sektionen teilweise umgebaut. Dies führte zu neuen Herausforderungen, änderte aber nichts an der Platzierungsreihenfolge. Alterbaum/Alterbaum gewannen auch den Sonntag vor Philip Kaiser/Josef Görnitz und HW und Christiane Bauss, die ihren zweiten Platz in den beiden letzten Sektionen noch an Kaiser/Görnitz abgeben mussten. In der "Pokal-Klasse" ließen sich Gaida/Gouldager auch am letzten Tag ihren Sieg nicht nehmen.
- - Siegerehrung Wochenende:
Pokal -- Cup --Trophy
War der Samstag noch mit schönem Wetter gesegnet, so regnete es am Sonntag nahezu unaufhörlich. Rechtzeitig zum Start des Speedtrials setzte noch einmal ein heftiger Wolkenbruch ein. Auf der schnellen, aber jetzt eben auch schlammigen Strecke, wurde der ein oder andere Bremspunkt verpasst und so stand manches Gespann mit zu hoher Geschwindigkeit quer in den Kurven und den betroffenen Teams der Schrecken im Gesicht. Das Team Stahl/Brunner, erst in der zweiten Saison am Start, sorgte am Sonntag für Erstaunen, hatten sie sich doch bis auf wenige Zehntel-Sekunden an die Spitzenteams heran gearbeitet. Die nächste Saison dürfte entsprechend spannend werden.
Das Organisationsteam der Gespanntrialer blickt auf eine kurze, aber erfolgreiche Saison zurück und ist schon jetzt "gespann"t auf 2021.
DMV Gespanntrial Championat 2020 DMV Speedtrial Challenge 2020
Endstand Endstand
1. Fabius Alterbaum/Jonas Alterbaum 134 1. HW Bauss/Christiane Bauss 113
2. HW Bauss/Christiane Bauss 103 2. Fabius Alterbaum/Jonas Alterbaum 107
3. René v. Saane/Jolanda v. Saane/NL 66 3. Werner Stahl/Wenzel Brunner 83
Regenzauber
Typisches Eifelwetter, Dauerregen und Wind, begleitete die Gespann-Artisten bei ihren Läufen drei und vier zum DMV Championat und zur DMV Speedtrial Challenge. Leider sorgten die unterschiedlichen Corona-Regelungen für etwas Verwirrung bei den Aktiven, so dass nicht alle anreisten. Die Spitzenteams der beiden Meisterschaften hingegen waren ausnahmslos am Start. So wurden sich trotz Kälte und Nässe heiße Fights geliefert.
- - Fotos: Stephanie Hofmann
Die Jungstars Philip Kaiser/Josef Görnitz lieferten sich in der Trophy-Klasse mit dem gleichaltrigen Team Fabius und Jonas Alterbaum harte Kämpfe um Platz eins. Die Altstars Hans-Werner und Christiane Bauss fochten mit René und Jolanda van Saane/NEL hart um Platz drei. In der Cup-Klasse mussten sich Jens Wulf/Gina Staack dem Vater-Tochter Gespann Benoit und Belinda Drèze/BEL geschlagen geben. In der Pokal-Klasse lagen Winfried Gaida/Rouven Gouldager am Samstag knapp vor Vater und Sohn Werner Stahl/Wenzel Brunner. Am Sonntag drehten Stahl/Brunner den Spieß allerdings um und holten sich den Gesamtsieg.
--- Fotos: Stephanie Hofmann
Einmal mehr waren die Sektionen für alle Klassen anspruchsvoll, aber weitestgehend ungefährlich gesteckt. Allerdings sorgten schlammige Sektionen und rutschige Baumstämme oft für Erheiterung bei den Umstehenden, da so manches Gespann sich verselbständigte und einen völlig anderen Weg einschlug, als der Fahrer geplant hatte.
Speedtrial-Start
Die Sektionsbauer hatten sich bei dem Speedtrial-Parcours besondere Mühe gegeben und den längsten Parcours seit Bestehen der Meisterschaft gebaut. So lag ein einzelner Durchgang für einige Teams bei deutlich über zwei Minuten. Vollgas-Abschnitte wurden immer wieder unterbrochen von technisch interessanten Bereichen, in denen das Tempo deutlich gedrosselt werden musste.
- - - - -
- - - Fotos: Emily Alterbaum
Kaiser/Görnitz gaben klar die Pace vor und holten an beiden Tagen den Sieg, gefolgt von Bauss/Bauss und den Geschwistern van Saane. Auf der Rundstrecke, zweimal zwei Runden waren zu absolvieren, sorgten durch die höhere Geschwindigkeit große Schlammfontänen für verdreckte Fahrer und Beifahrer und die Gespanne brachten kiloweise Schlamm mit ins Ziel. Die zahlreichen Stürze verliefen glücklicherweise alle glimpflich.
Meisterschaftsstart in Sleen
The flying Dutchman
Nach vielen Terminverschiebungen konnten die Gespanntrialer ihre Meisterschaft in Sleen/NL endlich starten. Die amtierenden Meister René und Schwester Jolanda van Saane richteten die ersten beiden Läufe zum DMV Gespanntrial Championat und zur DMV Speedtrial Challenge auf dem Terrain des Trialclubs Zuidoostdrenthe aus. Die Beiden hatten für alle drei Klassen sehr schöne, aber sehr anspruchsvolle und auch sehr, sehr, sehr lange Sektionen vorbereitet. So stand schon sehr schnell einigen Teilnehmern der Schweiß auf der Stirn, und die ersten Muskeln machten sich unangenehm bemerkbar. In allen Klassen hagelte es Strafpunkte en masse, was aber der guten Stimmung keinen Abbruch tat.
- -
Alle waren froh, endlich wieder unter Wettbewerbsbedingungen fahren zu können und vor allem der hervorragende Sektionsbau fand die volle Zustimmung aller. In der "Trophy-Klasse" fuhren die Vorjahresmeister van Saane unangefochten an beiden Tage jeweils den Tagessieg ein, gefolgt von den stark auftretenden Youngstern Fabius und Jonas Alternbaum aus Dötlingen. In der "Cup-Klasse" zeigten die Belgier Benoit Drèze und Tochter Belinda den anderen Teilnehmern, dass an ihnen kein Weg vorbeigeht. Einen heißen Kampf um die ersten Plätze der "Pokal-Klasse" lieferten sich das immer stärker werdende Team Werner Stahl und Sohn Wenzel aus Oberichelsheim mit Winfried Gaida und seinem neuen Copiloten Rouven Gouldager aus Fleckeby. Durch die bessere Platzierung am Sonntag holten sich Gaida/Gouldager bei Punktgleichheit den Gesamtsieg der Klasse.
- - -
Bei der Speedtrial-Challenge, die jeweils im Anschluss an das Trial gefahren wird, ging es nicht nur schnell, sondern auch heiß her. So lagen weniger als 0,4 Sekunden zwischen dem Erst-und Drittplatzierten. Hier zeigte sich, dass die Anschaffung der elektronischen Zeitmessanlage eine gute Entscheidung war, da diese geringen Abstände nicht mehr exakt per Hand zu messen wären. Die "jungen Wilden" Philip Kaiser/Josef Görnitz aus dem Vogtland setzten an beiden Tagen jeweils die Bestzeit. Die Altmeister Hans-Werner und Christiane Bauss, lieferten sich einen harten Schlagabtausch mit den Cousins Fabius und Jonas Alterbaum um Platz zwei. Aufgrund der besseren Platzierung vom Sonntag konnten Bauss/Bauss dann Gesamtrang zwei mit nach Hause nehmen.
- -
Siegerehrung Pokal -----------------------Cup---------------------------------------Trophy
Alle Fahrfotos: Dr. Axel Koenigsbeck; weitere Fotos: Winfried Gaida
Siegerehrung Speedtrial
Die im letzten Jahr von der Gespanntrial-Jury festgelegte Maximalfahrzeit von 4h:30min, inclusive 15min Pause, stieß bei allen Teilnehmern auf positive Resonanz. Da ernsthaft um Meisterschaftspunkte gefahren wird, fallen langes Rumstehen und endlos lange Mittagspausen ab sofort aus. Für die Organisatoren ist dadurch alles besser planbar, auch im Hinblick auf das anschließend stattfindende Speedtrial und auch die Teilnehmer wissen, wann sie sich das erste Bier gönnen können.
|